Eduard Helmer (= ERNST KOCH, 1808-58)

PRINZ ROSA-STRAMIN Mit einem Geleitwort (von Karl Altmüller zur dritten Auflage). Kassel, G. H. Wigand, 5. Aufl. 1890. XII, 155, (1) S. Geprägter roter OLnbd mit Rücken und Vorderdeckeldekor in Gold- und Schwarzprägung (einige Wachsflecken), Rücken- und Außentitel in Goldprägung, hinterer Deckel in Blindprägung (minimal betrieben, Ecken leicht bestoßen, zeitgenössische kl. Besitzerwidmung. (liebevoll-satirisches, sanft-elegisches Buches des hessischen Spätromantikers Ernst Koch (1808 - 1858). Sein seltsamer Titel geht zurück auf ein Geschenk seiner Verlobten, ein Notizbuch, bezogen mit rosafarbenem Stramin und bestickt mit dem Bild eines persischen Prinzen. Der junge Dichter hat darin alles festgehalten, was ihm durch den Kopf ging. Verse, heitere und traurige, Erinnerungen an seine Kindheit (und Jugend in Witzenhausen, das hier Lenzbach heißt), allerlei komische Begegnungen, kleine politische Satiren, sentimentale und traurige und komische Betrachtungen, sentimentale und traurige und komische Geschichten, ... und immer wieder, immer wieder das Geständnis seiner Liebe. Manche Geschichte bleibt unvollendet, manche Betrachtung bricht unvermittelt ab, Gestalten tauchen flüchtig auf und verschwinden, ohne daß sie in eine Handlung einbezogen würden, und dennoch entsteht am Ende aus dem Kunterbunt all dieser Bruchstücke ein Ganzes, zusammengehalten und abgerundet durch die liebenswerte Person des jungen Dichters, der es niederschreibt (K. Herrmann im Nachwort zur Neuausgabe von 1959)