EGON ERWIN KISCH (1885-1948) Der rasende Reporter , begründete die Reportage als Literaturform des sozialistisch-gesellschaftskritischen Kampfes

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E.Postkarte in Tinte mit Ort, Datum, Unterschrift EGONEK signiert  1925  -  an... mehr
Buchbeschreibung "EGON ERWIN KISCH (1885-1948) Der rasende Reporter , begründete die Reportage als Literaturform des sozialistisch-gesellschaftskritischen Kampfes"

E.Postkarte in Tinte mit Ort, Datum, Unterschrift EGONEK signiert  1925  -  an seine Freundin JARMILA HAASOVA (die Prager Übersetzerin Jarmila Haasová-Nečasová, 1896-1990, sie war seine Agentin und Honorarverwalterin, sein guter Geist. Ihre Hartnäckigkeit gegenüber Prager Verlagen sicherte dem jüdisch-böhmischen Kisch und seiner Lebensgefährtin Gisela Lyner (auch Liner; 1895-1962) auch nach 1933 ein finanzielles Auskommen. Gisela Lyner, die er 1938 im Versailler Exil schließlich heiratete, tippte alle seine Manuskripte auf der Maschine ab; sie signierte ihre Briefe meist mit GISL. Sie hat sich dabei die Augen verdorben, wäre fast erblindet und musste sich einer Operation unterziehen)

(Achtung :  Preis jeweils pro Karte; Abbildung zeigt Muster)

 (Im einzelnen vorhanden : Kisch, Egon Erwin. 4 eigenhändige Postkarten des Jahres 1925 an Jarmila Haasová in tschechischer Sprache, mit Unterschrift "Egonek". Jeweils 9 x 14 cm. Hamburg, Leipzig, Meißen, Neustrelitz 1925.
Meist mit "Líbá Tě Egonek" ("ich liebe Dich, ich küsse Dich, in Liebe") unterschriebene Postkarten von Kisch, die er seiner geliebten Übersetzerin und Freundin Jarmila Haasová aus verschiedenen Orten schickte - und schon hier zeigen, wie viel der "Rasende Reporter" in Europa herumreiste.

1) Hamburg, 26. Januar 1925. "Ich denke hier viel an Dich ... wo nur finde ich Prag in Hamburg?" "Líbá Tě Egonek". Bildpostkarte in Originalfotografie vom Hamburger Hafen.

2) Leipzig, 14. Februar 1925. Auf eindrucksvoller Luftansicht des Leipziger Hauptbahnhofs als Heliogravüre. Kisch fragt, ob Jarmile einen Artikel von Bornstein bekommen hat. Joseph Bornstein (1899-1952) war ein in Krakau gebürtiger Jorunalist, der zu den engsten Kontakten Kischs gehörte.

3) Meißen, 3. April 1925. Ein herzlicher Gruß "V Míšeňyko, dne 3. dubna 1925". Auf einer Karte von "Meißen mit Kgl. Albrechtsburg", die ihn an den Hradschin in Prag erinnert: "Vzpomínám na Hradčany. Dostala si můj dopú? ... " - "Das erinnert mich an den Hradschin. Hast du meine Nachricht erhalten? Ich fahre zurück nach Berlin".

4) Neustrelitz, 12. August 1925. Eine Fotopostkarte mit der "Höheren Mädchenschule" in Neustrelitz mit einem herzlichen Gruß: "Ich werde dir sagen, wo Du unterkommen kannst, damit du wieder herkommen kannst". Mit einem Gruß von Gisela Lyner: "Hier ist's scheusslich! Viele Grüße Gisl". – Leichte Gebrauchsspuren. – Beiliegt eine weitere unbeschriebene Postkarte in Kolordruck mit Ansicht des Marktes von "Cüstrin-A".

 

 

Kisch, Egon Erwin. 6 eigenhändige Postkarten des Jahres 1926 an Jarmila Haasová in tschechischer Sprache, mit Unterschrift "Egonek". Jeweils 9 x 14 cm. Marseille, Algier, Biskra, Tunis, Cagliari, Rom 1926-1927
Das Jahr 1927 war wiederum von zahlreichen Reisen geprägte, nach Asien wandte sich Kisch zunächst im Dezember 1926 nach Südfrankreich, von wo er nach Algerien und Tunesien übersetzte und dann quer über das Mittelmeer Sardinien erreichte, von wo er über Rom wieder nach Berlin reiste.

1) Marseille, Frankreich, 31. Dezember 1926. Begeisterte Karte aus der südfranzösischen Hafenstadt: "Ich bin sicher, dass ganz Marseille Dich lieben würde. Mein liebes Äffchen, auch ich mag dich immer noch, obwohl ich nicht glaube, dass Bornstein von Forbath. Erwähnt seine Kollegen Joseph Bornstein (1899-1952) und Imre Forbath (1898-1967). Das Foto zeigt "Maresille - Bassin de carénage et pont transbordeur".

2) Algier, Algerien, 7. Januar 1927. Die hübsche Fotokarte zeigt "Algier - Dans la Vieille Ville. La Rue Porte-Neuve". "Mein liebes Äffchen, ich bin in Algier, es ist ein herrlicher Frühling, aber ich weiß nicht, was ich darüber schreiben soll ...".

3) Biskra, Algerien, 27. Januar 1927. Ebenfalls auf einer Fotopostkarte mit einer Straßenszene "Biskra - Rue des Ouleds-Nails". "Ich wälze mich im der Saharasand, in den ich versunken bin ( die , die 'Nonne' auf dem Bild ist eine arabische Yoshiwara (jap. für Prostituierte). Ich bin hier mit einem Tschechen aus Lomnice zusammen, der mich zu einem "Aschenputtel-Essen" eingeladen hat".

4) Tunis, Tunesien, 12. Februar 1927. "Vop., je na čase abych Ti zase nějaký listek postal ..." - "Äffchen, es ist mal wieder an der Zeit, Dir eine Nachricht zu senden, bevor ich Afrika verlasse und nach Sardinien und dann nach Rom reise [in Deutsch:] (so lange der Vorrat reicht!). Ich will nicht so sehr nach Berlin, - hier war alles billiger und ich hatte mehr Ruhe zum Arbeiten. Aber es muss gehen, Max H. wartet. Wie geht es Dir? Und wann werden wir uns wiedersehen? Wirst Du im Winter in Berlin sein? Grüße an Forbath und Schornstein". Gemeint ist der Kommunist Max Hoelz (1889-1933), dann die Jounalistenkollegen Imre Forbáth (gest. 1967) und Joseph Bornstein (1899-1952), für die Kisch Texte schrieb. Auf einer Fotopostkarte mit einem "Jeune arabe".

5) Cagliari, Sardinien, 15. Februar 1927. Mit Ansicht der "Bastione S. Remy". "Liebe Jarmila, dein freundliches Telegramm hat mich sehr berührt - ich habe es im Moment meiner Abreise erhalten. Ich bin noch nicht ganz wiederr in Europa, aber in einer Woche werde ich in Berlin sein, und Max H. muss nicht mehr ungeduldig (netrpĕlivý) sein. Herzlichen Glückwunsch an Dr. Forbath, ich wünsche ihm, dass er bald der Chef der Kriminalmedizin in unserem Lande wird."

Kisch arbeitete an der Herausgabe der Briefe aus dem Zuchthaus von Max Hoelz, die 1927 im Erich Reiss Verlag in Berlin erscheinen sollten. Der revolutionäre Arbeiterführer hatte 1920 "im Vogtland den bewaffneten Kampf gegen den Kappp-Putsch [organisiert], im mitteldeutschen Aufstand 1921 war er ein prominenter Führer der bewaffneten Arbeitergruppen. Von einem Sondergericht ist er 1921 auf Grundlage einer fingierten Mordanklage zu einer lebenslänglichen Zuchthaussrafe verurteilt worden. Kisch setzte sich mit andren Persönlichkeiten energisch für seinen Freilassung ein ... Im Frühjahr 1928 erschien im Mopr Verlag, Berlin, von Kisch die Broschüre Sieben Jahre Justizskandal Max Hoelz. Im Rahmen einer allgemeinen Amnestie wurde Hoelz 1928 freigelassen; Kisch holte ihm am 18. Juli aus dem Gefängnis Sonnenburg ab. Hoelz ging später in die Sowjetunion und kam dort unter myssteriösen Umständen ums Leben" (Haupt S. 277).

6) Rom, Italien, 19. Februar 1927. Ein Gruß aus Rom auf einer Bildpostkarte mit Ansicht aus der Engelsburg, zunächst mit grüner Tinte, da der Füller aber versagte, dann aber weiter in Sepiatinte: "Vorgestern habe ich mit Dir in Sardinien gespeist, die Musik Deines Telegramms klingt mir immer noch süß ... Liebe Dich Affe, Egonek". Darunter noch ein amüsanter Zusatz: "Verdammter Stift, ich male lieber mit ihm!". Dann folgt ein kleine witzige Federzeichnung Kisch mit Hut und großer Tasche mit seinen Manuskripten, der auf das Schild "Berlin" zuzetzt und daneben "Vž to trochn piše" (etwa "Schreib es auf."). – Leichte Gebrauchsspuren, stellenweise fleckig. Alle Karten mit Briefmarken und Stempeln, postalisch gelaufen.

 

Kisch, Egon Erwin. 4 eigenhändige Postkarten des Jahres 1925 an Jarmila Haasová in tschechischer Sprache, mit Unterschrift "Egonek". Jeweils 9 x 14 cm. Hamburg, Leipzig, Meißen, Neustrelitz 1925.
Meist mit "Líbá Tě Egonek" ("ich liebe Dich, ich küsse Dich, in Liebe") unterschriebene Postkarten von Kisch, die er seiner geliebten Übersetzerin und Freundin Jarmila Haasová aus verschiedenen Orten schickte - und schon hier zeigen, wie viel der "Rasende Reporter" in Europa herumreiste.

1) Hamburg, 26. Januar 1925. "Ich denke hier viel an Dich ... wo nur finde ich Prag in Hamburg?" "Líbá Tě Egonek". Bildpostkarte in Originalfotografie vom Hamburger Hafen.

2) Leipzig, 14. Februar 1925. Auf eindrucksvoller Luftansicht des Leipziger Hauptbahnhofs als Heliogravüre. Kisch fragt, ob Jarmile einen Artikel von Bornstein bekommen hat. Joseph Bornstein (1899-1952) war ein in Krakau gebürtiger Jorunalist, der zu den engsten Kontakten Kischs gehörte.

3) Meißen, 3. April 1925. Ein herzlicher Gruß "V Míšeňyko, dne 3. dubna 1925". Auf einer Karte von "Meißen mit Kgl. Albrechtsburg", die ihn an den Hradschin in Prag erinnert: "Vzpomínám na Hradčany. Dostala si můj dopú? ... " - "Das erinnert mich an den Hradschin. Hast du meine Nachricht erhalten? Ich fahre zurück nach Berlin".

4) Neustrelitz, 12. August 1925. Eine Fotopostkarte mit der "Höheren Mädchenschule" in Neustrelitz mit einem herzlichen Gruß: "Ich werde dir sagen, wo Du unterkommen kannst, damit du wieder herkommen kannst". Mit einem Gruß von Gisela Lyner: "Hier ist's scheusslich! Viele Grüße Gisl". – Leichte Gebrauchsspuren. – Beiliegt eine weitere unbeschriebene Postkarte in Kolordruck mit Ansicht des Marktes von "Cüstrin-A".

 

 

 

Kisch, Egon Erwin. 6 eigenhändige Postkarten des Jahres 1926 an Jarmila Haasová in tschechischer Sprache, mit Unterschrift "Egonek". Jeweils 9 x 14 cm. Marseille, Algier, Biskra, Tunis, Cagliari, Rom 1926-1927
Das Jahr 1927 war wiederum von zahlreichen Reisen geprägte, nach Asien wandte sich Kisch zunächst im Dezember 1926 nach Südfrankreich, von wo er nach Algerien und Tunesien übersetzte und dann quer über das Mittelmeer Sardinien erreichte, von wo er über Rom wieder nach Berlin reiste.

1) Marseille, Frankreich, 31. Dezember 1926. Begeisterte Karte aus der südfranzösischen Hafenstadt: "Ich bin sicher, dass ganz Marseille Dich lieben würde. Mein liebes Äffchen, auch ich mag dich immer noch, obwohl ich nicht glaube, dass Bornstein von Forbath. Erwähnt seine Kollegen Joseph Bornstein (1899-1952) und Imre Forbath (1898-1967). Das Foto zeigt "Maresille - Bassin de carénage et pont transbordeur".

2) Algier, Algerien, 7. Januar 1927. Die hübsche Fotokarte zeigt "Algier - Dans la Vieille Ville. La Rue Porte-Neuve". "Mein liebes Äffchen, ich bin in Algier, es ist ein herrlicher Frühling, aber ich weiß nicht, was ich darüber schreiben soll ...".

3) Biskra, Algerien, 27. Januar 1927. Ebenfalls auf einer Fotopostkarte mit einer Straßenszene "Biskra - Rue des Ouleds-Nails". "Ich wälze mich im der Saharasand, in den ich versunken bin ( die , die 'Nonne' auf dem Bild ist eine arabische Yoshiwara (jap. für Prostituierte). Ich bin hier mit einem Tschechen aus Lomnice zusammen, der mich zu einem "Aschenputtel-Essen" eingeladen hat".

4) Tunis, Tunesien, 12. Februar 1927. "Vop., je na čase abych Ti zase nějaký listek postal ..." - "Äffchen, es ist mal wieder an der Zeit, Dir eine Nachricht zu senden, bevor ich Afrika verlasse und nach Sardinien und dann nach Rom reise [in Deutsch:] (so lange der Vorrat reicht!). Ich will nicht so sehr nach Berlin, - hier war alles billiger und ich hatte mehr Ruhe zum Arbeiten. Aber es muss gehen, Max H. wartet. Wie geht es Dir? Und wann werden wir uns wiedersehen? Wirst Du im Winter in Berlin sein? Grüße an Forbath und Schornstein". Gemeint ist der Kommunist Max Hoelz (1889-1933), dann die Jounalistenkollegen Imre Forbáth (gest. 1967) und Joseph Bornstein (1899-1952), für die Kisch Texte schrieb. Auf einer Fotopostkarte mit einem "Jeune arabe".

5) Cagliari, Sardinien, 15. Februar 1927. Mit Ansicht der "Bastione S. Remy". "Liebe Jarmila, dein freundliches Telegramm hat mich sehr berührt - ich habe es im Moment meiner Abreise erhalten. Ich bin noch nicht ganz wiederr in Europa, aber in einer Woche werde ich in Berlin sein, und Max H. muss nicht mehr ungeduldig (netrpĕlivý) sein. Herzlichen Glückwunsch an Dr. Forbath, ich wünsche ihm, dass er bald der Chef der Kriminalmedizin in unserem Lande wird."

Kisch arbeitete an der Herausgabe der Briefe aus dem Zuchthaus von Max Hoelz, die 1927 im Erich Reiss Verlag in Berlin erscheinen sollten. Der revolutionäre Arbeiterführer hatte 1920 "im Vogtland den bewaffneten Kampf gegen den Kappp-Putsch [organisiert], im mitteldeutschen Aufstand 1921 war er ein prominenter Führer der bewaffneten Arbeitergruppen. Von einem Sondergericht ist er 1921 auf Grundlage einer fingierten Mordanklage zu einer lebenslänglichen Zuchthaussrafe verurteilt worden. Kisch setzte sich mit andren Persönlichkeiten energisch für seinen Freilassung ein ... Im Frühjahr 1928 erschien im Mopr Verlag, Berlin, von Kisch die Broschüre Sieben Jahre Justizskandal Max Hoelz. Im Rahmen einer allgemeinen Amnestie wurde Hoelz 1928 freigelassen; Kisch holte ihm am 18. Juli aus dem Gefängnis Sonnenburg ab. Hoelz ging später in die Sowjetunion und kam dort unter myssteriösen Umständen ums Leben" (Haupt S. 277).

6) Rom, Italien, 19. Februar 1927. Ein Gruß aus Rom auf einer Bildpostkarte mit Ansicht aus der Engelsburg, zunächst mit grüner Tinte, da der Füller aber versagte, dann aber weiter in Sepiatinte: "Vorgestern habe ich mit Dir in Sardinien gespeist, die Musik Deines Telegramms klingt mir immer noch süß ... Liebe Dich Affe, Egonek". Darunter noch ein amüsanter Zusatz: "Verdammter Stift, ich male lieber mit ihm!". Dann folgt ein kleine witzige Federzeichnung Kisch mit Hut und großer Tasche mit seinen Manuskripten, der auf das Schild "Berlin" zuzetzt und daneben "Vž to trochn piše" (etwa "Schreib es auf."). – Leichte Gebrauchsspuren, stellenweise fleckig. Alle Karten mit Briefmarken und Stempeln, postalisch gelaufen.)

 

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